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Centre Pompidou. Parijs, Frankrijk 2021
‘Georg Baselitz (* 23. Januar 1938 in Deutschbaselitz, Sachsen; eigentlicher Name Hans-Georg Kern) ist ein deutscher Maler, Bildhauer und Grafiker. International bekannt wurde er in den 1970er-Jahren mit figurativen, expressiven Gemälden. Baselitz’ künstlerische Einflüsse ergeben sich aus einer Vielzahl von Inspirationen, wie Illustrationen der Sowjetzeit, manieristische Druckgrafiken und afrikanische Skulpturen. Die Zerstörung und das Leid des Zweiten Weltkrieges haben den Künstler nachhaltig beeinflusst. In diesem Zusammenhang erklärte Baselitz in einem Interview: „Ich bin in eine zerstörte Ordnung hineingeboren worden, in eine zerstörte Landschaft, in ein zerstörtes Volk, in eine zerstörte Gesellschaft. Und ich wollte keine neue Ordnung einführen. Ich hatte mehr als genug sogenannte Ordnungen gesehen. Ich war gezwungen, alles in Frage zu stellen, musste erneut ‚naiv‘ sein, neu anfangen.“ Das Thema der Zerstörung kehrt, nebst weiteren autobiografischen Gegebenheiten, in vielen seiner Arbeiten wieder. Ordnungen und Konventionen der Wahrnehmung mithilfe seiner Malerei zu stören, ist seither ein wichtiges Leitmotiv in Baselitz’ Arbeiten. Seit 1969 malt er seine Motive auf dem Kopf, was ihm zum Durchbruch verhalf und seine Werke bis heute unverkennbar macht. Hierbei ist bedeutsam, dass Baselitz bereits die Komposition des Bildes auf dem Kopf stehend anlegt und dieses dann ebenso malerisch ausführt. Seit den 1990er Jahren malt Baselitz auf loser, auf dem Boden liegender Leinwand und so finden sich auch Spuren von Farbtöpfen oder Schuhabdrücke in den Bildern. Da es aufgrund der Größe der Formate schwierig für Baselitz ist, alle Bereiche der Leinwand bei der Arbeit gleichmäßig zu erreichen, läuft er einfach darüber. Nach Baselitz entstehen seine Bilder nicht durch Interpretation eines Gegenstandes. Jeder Künstler muss die vorhergehenden Bilder verwerfen. Baselitz beginnt seine Bilder mit Disharmonie (Chaos, Handicaps, Tabubruch, Radikalität). Überraschenderweise stellt sich dann dennoch Harmonie in seinen Werken ein. Das Bild muss enthalten, was bisher noch nicht gesehen wurde.’ Bron: Wikipedia.